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Mammolshain 2025 auf Meisterkurs
22 Mär
FC Mammolshain
Mammolshain in der Jäger-Rolle
(cdg) Blau-Weiß Schneidhain hat im Stadtderby den FC Mammolshain vor rund 250 Zuschauern nach einem knappen 2:1(1:1)-Erfolg an der Tabellenspitze der Fußballkreisliga A abgelöst. In einem hektischen, teilweise überhitzten Kampfspiel, das in keiner Phase die Klasse der 2:2-Punkteteilung aus dem Vorspiel erreichte, waren die Gastgeber die effektivere Mannschaft. Aus nicht einmal einem halben Dutzend Torchancen machten sie zwei Treffer, während der FCM die doppelte Anzahl an Möglichkeiten reihenweise versiebte. Der neue Spitzenreiter mit nun 42 Punkten wird seit dem Wochenende nicht nur von Mammolshain (40) gejagt, sondern auch vom FC Oberursel, der sich weiter herangerobbt (36) hat und noch ein Spiel nachholen muss.
Beide Mannschaften mussten auf viele ihrer besten Stammspieler verzichten. So fehlten Mammolshains Trainer Michael Drogi neben den am Knie schwer verletzten Ruggero de Robertis und Heiko Ullmann auch kurzfristig noch Martin Siever und Khaled Azzizy. Beide meldeten sich in die Corona-Quarantäne ab und drohen auch kommenden Sonntag (15 Uhr) gegen Stierstadt II auszufallen.
Umso erstaunlicher war es, dass die Gäste mit dieser „Notelf“ schon in den ersten zwanzig Minuten drei Mal in Führung gehen konnte. In der Reihenfolge vergaben nacheinander Joel Staffel, Martin Funda und auch Torjäger Wayne Schäfer kläglich. Schneidhain versuchte frühzeitig nur mit körperlichem Einsatz dagegen zu halten. Dabei versäumte es Schiedsrichter Paul Nolte frühzeitig an passender Stelle mit einer gelben Karte zu reagieren. Stattdessen entschied er in der 38. Minute nach einem Foulspiel an Schneidhains Kapitän Lukas Löffler auf Strafstoß, den der Gefoulte verwandelte. Löffler stürzte zwar bei seinem Dribbling in den Strafraum, die Abwehrversuch geschah aber vor dem 16er. Der FCM steckte den Rückstand schnell weg und kam durch seinen besten Spieler an diesem Tag, Philipp Hees, noch vor der Pause zum Ausgleich. Er köpfte die Freistoß-Flanke von Rieger unhaltbar ins Tor.
Überhaupt war der etatmäßige Mittelfeldspieler, der diesmal zusammen mit Kapitän Benny Schmiedl die Abwehr organisierte, überall zu finden. Überragend seine Zweikampfbilanz, ein echtes Vorbild für seine jungen, oft noch überforderten Teamkollegen. Diese Unerfahrenheit einzelner zeigte sich gleich zu Beginn der zweiten Hälfte, als Niemand Nikolas Bizimis beim Torschuss energisch genug attackierte. Die Gäste setzten zur Ausholjagd an und die Zweikämpfe wurden hitziger. Allen voran war es Jakob Lechmann, erst zu Pause von BW-Trainer Regalo eingewechselt, der mit oft übertriebener Härte provozierte und die Stimmung aufheizte. Dabei hatte er das Glück, dass der Unparteiische oft nicht erkannte, wer „Täter“ und wer „Opfer“ war. Wayne Schäfer kann ein Lied davon singen. Lechmann, selbst einmal für den FCM aktiv, sah spät die erste gelbe Karte und wurde dann auch entsprechend erst kurz vor dem Ende vom Platz gestellt. Das hätte längst bei der unnötigen Rudelbildung (80.) erfolgen müssen, an der auf Gästeseite Alex Hey beteiligt war.
Trotz allem hatte Mammolshain noch genügend Möglichkeiten, um wenigstens ein Unentschieden zu erzwingen. Zweimal war es Torschütze Hees, erst mit dem Fuß, dann mit dem Kopf. Und auch in der fünfminütigen Nachspielzeit, verursacht durch zahllose Auswechslungen, hatten Funda und auch Torjäger Schäfer den Ausgleich noch auf dem Fuß. Warum Schiedsrichter Nolte beim Ausscheiden von Amaral, der früh Leistenprobleme signalisierte, lange wartete bis Ablösung kam, war nicht nur Michael Drogi unverständlich. Auch für die vergiftete Atmosphäre hatte er keinerlei Verständnis. „Aber bei aller auch von mir geübten berechtigten Kritik am Schiedsrichter, haben wir allein deshalb verloren, weil wir unsere Chancen nicht genutzt haben“, so der Trainer des FCM, der nun etwas sorgenvoll der laufenden Woche entgegensieht.